33. Projektphase Ostern 2025

Das Konzert

Die Abschlusskonzerte fanden am Freitag, 25.04.2025 um 19:00 Uhr und am Sonntag, 27.04.2025 um 11 Uhr im Großen Saal der Hochschule für Musik Würzburg statt.

Das Programm

Die Konzerte wurden wieder in großer Besetzung gespielt:

Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert in C-Dur, op. 56
Stanisław Moniuszko: Bajka, Ouvertüre
Bedřich Smetana: Die Moldau

Solisten: Ivan Turkalj, Violoncello | Leonardo Vasile, Violine | Florian Glemser, Klavier

Die Bilder

Der Artikel

Kennen Sie das? Eine Melodie, die sich in Ihrem Kopf festsetzt und immer wieder auftaucht? Ein Ohrwurm, der hartnäckig bleibt, ohne dass Sie ihn gerade tatsächlich gehört haben?
Nun stellen Sie sich vor, Sie könnten diese inneren Klänge im Kopf in eine völlig neue Komposition ordnen und daraus ein musikalisches Meisterwerk erschaffen. Kaum vorstellbar?

Zwei der heute gespielten Komponisten haben eindrucksvoll bewiesen, dass dies möglich ist. Die fortschreitende Taubheit Ludwig van Beethovens ist weithin bekannt, sein unerschütterliches Schaffen wird bis heute bewundert. Vermutlich weniger bekannt ist, dass auch Bedrich Smetana vollständig sein Gehör verlor. Seine Moldau entstand, als er bereits gänzlich auf seinen Hörsinn verzichten musste.

Die Junge Philharmonie Würzburg lädt Sie ein, ganz bewusst hinzuhören. Wie nehmen wir Musik wahr? Wie berühren diese Klänge, die durch das Ohr in unseren Kopf gelangen, auch unsere anderen Sinne? Welche Bilder und Emotionen erzeugen sie dabei? Hören Sie hin und lassen Sie die Musik in Ihrem Inneren erklingen!

1808 erstmals öffentlich aufgeführt ist Beethovens Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello sein einziges Konzert für drei Soloinstrumente. Kritiker:innen bezeichnen es oft als „heimliches Cellokonzert“, da das Cello die führende Rolle übernimmt und nahezu alle Themen zuerst vorstellt. Hören Sie, wie sich das Stück über die drei Sätze hinweg entfaltet: Ein eröffnendes Allegro in Ritornellform, in welchem dem Orchester noch eine recht dominante Rolle zugesprochen wird, geht in ein kurzes, kammermusikalisches Zwischenspiel über, in dem das Cello förmlich eine Arie zum Klingen bringt. Der Übergang in die volkstümlich angehauchte Rondo alla Pollaca erfolgt nahtlos und überführt in einen virtuosen Wettstreit der Solisten, der in einem imposanten Finale gipfelt.

Stanisław Moniuszko gilt als „Vater der Polnischen Nationaloper“, doch sein Schaffen umfasst weitaus mehr Gattungen – von Ballett- und Vokalwerken über Lieder und Klavierstücke bis hin zu sinfonischen Kompositionen. Darunter auch die fantastische Ouvertüre Bajka, die 1848 uraufgeführt wurde und den schönen Beinamen Das Märchen trägt. Ohne einer festen Geschichte zu folgen entfaltet das Orchester darin eine märchenhafte Atmosphäre und fängt verschiedene Stimmungen und Ereignisse musikalisch ein. Das anfangs ruhige, lyrische Thema entwickelt sich durch dynamische Instrumentierung und ausdrucksstarke Kontraste zunehmend zu einem Spiel aus Humor, Mystik und Dramatik. Ein Märchen ohne
Worte, das allein durch den Klang der Musik malerische Bilder entstehen lässt.

Tschechischer Nationalstolz klingt in Bedrich Smetanas Zyklus Mein Vaterland, dessen bekanntestes Stück Die Moldau den Lauf des gleichnamigen Flusses von der Quelle bis zur Mündung nachzeichnet. Lauschen Sie, wie sich die beiden Quellen, intoniert von Oboen und Klarinetten, vereinen und zu einem mächtigen Strom anschwellen. Fanfarenartige Einwürfe der Blechbläser erwecken eine Waldjagd zum Leben, während weiter flussabwärts auf einer böhmischen Hochzeit Polka getanzt und die geheimnisvolle Stille einer mondbeschienenen Nacht heraufbeschworen wird. Vorbei an den bedrohlichen Stromschnellen fließt die Moldau majestätisch durch die tschechische Hauptstadt und mündet schließlich mit zarten Klängen in die Elbe.

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