Das Konzert
Die Abschlusskonzerte fand am Freitag, 04.11.2022 um 19:00 Uhr in der Kirche St. Stephan Würzburg und am Sonntag, den 06.11.2022, um 11 Uhr im Großen Saal der Hochschule für Musik Würzburg statt.
Das Programm
Die Konzerte wurden wieder in großer Besetzung gespielt:
Jean Sibelius: Finlandia op. 26
Carl Maria von Weber: Konzert für Fagott und Orchester F-Dur op. 75 (Solist: Jonathan Hock)
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Die Bilder
Der Artikel
Zu einer theatralischen Veranstaltung „lebender Bilder aus der finnischen Vergangenheit und Mythologie“ im Schwedischen Theater von Helsinki im Jahre 1899 schuf der finnische Komponist Jean Sibelius eine sechsteilige Suite als Begleitmusik. Das letzte dieser Stücke war die erste Fassung der Sinfonischen Dichtung Finlandia, die einen umjubelten Erfolg hatte, so dass Sibelius sie kurz nach der Uraufführung zu ihrer heute bekannten Form umarbeitete.
Diese Tondichtung, deren programmatischer und geradezu kämpferisch-hymnischer Inhalt das Publikum sofort in seinen Bann zog, galt geradezu als „geheime Nationalhymne“ Finnlands und war so populär, dass die russischen Behörden sie mit einem Aufführungsverbot belegten. Dennoch gelang es dem Komponisten, die Obrigkeit mit dem unverdächtigen finnischen Titel „Suomi“ (= „Finnland“) zu erreichen. Die Beliebtheit und patriotisch-emotionale Bedeutung des Stücks in Finnland sind auch heute noch ungebrochen.
Bei der Weltausstellung 1900 in Paris wurde Finlandia aufgeführt und rückte damit nicht nur den Komponisten Sibelius, sondern auch die finnische Frage in die Aufmerksamkeit des restlichen Europas.
Webers Konzert für Fagott und Orchester F-Dur steht an Bedeutung höchstens dem Mozarts nach. Konzert kam am 19. Februar 1813 in Prag zur Aufführung. Dort wurde der Komponist im selben Jahr zum Kapellmeister am Ständetheater berufen. Komponiert hat er das Werk in der traditionellen dreisätzigen Satzfolge. Weber-Biograf Friedrich Wilhelm Jähns schrieb 1871, der erste Satz zeige das Soloinstrument „in seinem Ernst, seiner Würde und Kraft, im Adagio in seiner Eigenschaft zu singen, im Rondo in der Humoristik, deren es fähig ist.“
Die 5. Sinfonie c-Moll von Ludwig van Beethoven gehört neben der „Ode an die Freude“ aus seiner 9. Sinfonie wohl zu den populärsten und meist aufgeführten Werken des Komponisten. Allein das Eingangsmotiv mit seiner rhythmisch fordernden Prägnanz nimmt den Hörer sofort gefangen. Wer aufmerksam zuhört, begegnet diesem charakteristischen „Klopfmotiv“ in allen vier Sätzen – am deutlichsten wohl im Scherzo. Und der berühmte Übergang vom dritten zum vierten Satz – vom dunklen c-Moll ins triumphale siegreich strahlende C-Dur „per aspera ad astra“ – hat in der Orchesterliteratur keinerlei Vorbilder oder Nachahmung gefunden. Und um diese Klangfülle noch zu unterstützen, fügt Beethoven dem letzten Satz noch eine Piccoloflöte, ein Kontrafagott und drei Posaunen hinzu. Er selbst sagte dazu, dass diese Instrumente besseren und mehr Lärm machen wurden, als vier Pauken.
Der Fagottist Jonathan Hock wurde 1998 in Hanau geboren und erhielt seinen ersten Unterricht auf diesem Instrument im Alter von neun Jahren an der Städtischen Musikschule Ellwangen. Im Oktober 2015 begann er sein Bachelorstudium bei Prof. Albrecht Holder an der Hochschule für Musik Würzburg, welches er im Sommer 2020 abschloss.
Daraufhin studierte er im Rahmen des ERASMUS Austauschprogramms der EU ein Jahr an der Royal Danish Academy of Music Kopenhagen bei Sebastian Stevenson und Audun Halvorsen, bevor er 2021 für sein Masterstudium zurück nach Würzburg kehrte.
Jonathan Hock konnte bereits während seines Studiums Orchestererfahrung sammeln, unter anderem beim Philharmonisches Orchester Würzburg, als Akademist in der Staatsphilharmonie Nürnberg sowie als Aushilfe am Solo-Fagott beim Sinfonieorchester Aachen, in der Meininger Hofkapelle, bei den Nürnberger Symphonikern und den Dortmunder Philharmonikern.